Wie verkostet man Whisky richtig?
Wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Whisky-Verkostung ist die Wahl eines geeigneten Glases. Es soll schließlich das Aroma optimal auf die Geschmacksknospen in Mund und Nase übertragen. Entgegen der landläufigen Meinung eignen sich wuchtige Tumbler mit dickem Boden überhaupt nicht für die Degustation von Whisky. Durch ihre große Glasöffnung verfliegt das Aroma sofort. Wichtigstes Merkmal eines guten Whisky-Glases ist deshalb eine bauchige, sich nach oben verjüngende Form. Idealerweise hat ein Degustationsglas eine nach außen geschwungene Lippe, sodass sich der Whisky zuerst im vorderen Teil des Gaumens sammelt und nicht gleich einen bitteren Geschmack entfaltet. Und nicht zuletzt sollte ein Whisky-Verkostungsglas ziemlich dünnwandig sein, um die Wärme der Hand aufnehmen zu können. Dadurch entfalten sich die Aromen der Flüssigkeit besser.
Die richtige Verkostung eines Whiskys besteht aus den vier Schritten
- schauen
- riechen
- schmecken
- Abgang
Das Schauen ist die Einstimmung auf die eigentliche Degustation. Die Farbe und die Viskosität des Whiskeys lassen Rückschlüsse auf dessen Charakter zu.
Im zweiten Schritt einer Verkostung wird Schottischer Whisky gerochen. Da der Mensch etwa tausendmal mehr Geschmacksrezeptoren in der Nase als auf der Zunge hat, ist das sogenannte „Nosing“ ein ganz wesentlicher Teil der Geschmackserfahrung. Beim Nosing sollten man des Glas ein wenig schwenken und mehrmals am Whisky riechen. Bei jedem erneuten Riechvorgang werden sich neue Aromen auftun.
Im dritten Schritt wird der Whisky getrunken. Wichtig ist, die Flüssigkeit langsam über die Zunge rinnen zu lassen und nicht in einem Zug herunterzuschlucken. Durch die verschiedenen Geschmacksbereiche der Zunge können die vielfältigen Aromen des Whiskeys erfahren werden. Noch intensiver wird das Geschmackserlebnis, wenn der Whisky im Mund vorsichtig hin und her bewegt wird.
Der vierte und letzte Schritt ist der Abgang. Nach dem Trinkvorgang entfaltet jeder Whisky noch einmal einen ganz individuellen Nachgeschmack im Mund, in der Kehle und auch im Bauch. Ein Schottischer Whisky wird bei diesem "Nachbeben" in Sachen Aromen, Schärfe und Wärme von jedem Menschen ganz unterschiedlich erlebt.